Unsere Ziele:
Wir möchten die Errichtung einer riesigen Schießhalle und die Erweiterung des Schießstandes zu einem überregionalen Zentrum für Sport- und Freizeitschützen verhindern.
Schießstand Waakhausen wird gewerbliches Schießzentrum
Wie alles begann
Auf dem Schießplatz in Waak-hausen wurde zwischen 1973 und 2006 mehrere Jahrzehnte lang ohne wesentliche behörd-liche Kontrollen regelmäßig in großen Mengen Bleischrot ver-schossen. Ohne entsprechende Auffang- und Entsorgungsvor-richtungen verrotteten die Blei-kugeln auf der nassen Moor-fläche sowie in den angrenz-enden Waldstücken und ver-seuchten die Böden tief mit Blei.
Nachdem 2002 Worpsweder Ratsmitglieder der UWG und FDP letztendlich ohne nachvoll-ziehbaren Erfolg bei der zustän-digen Kreisbehörde interveniert hatten, kam es schlussendlich unter Zuhilfenahmen des Umweltministeriums in Hannover 2006 zu einer Teil-sanierung der bleiverseuchten Flächen mit Auflagen bezüglich des Auffangens und der Entsorgung der Bleischrote. Gleichzeitig sicherte die Kreis-behörde den Anwohnern der Schießanlage die seit 2005 eingeforderte schalltechnische Überprüfung der Lärmbe-lastung zu. Nach jahrelangem Verzögern und kostenträchtigen Schallgut-achten seitens der Anwohner veranlasste die Behörde 2018 ein Schallgutachten und erließ darauf die z. Zt. gültige immissionsschutzrechtliche Anordnung zur Begrenzung der Schusszahlen.
Da dem Betreiber der 2018 neu gegründeten „Schießstand Waakhausen gGmbH“ die begrenzten Schusszahlen nicht ausreichten, plante man auf dem Gelände der Schießsportanlage einen Wall mit 500.000 Tonnen kontaminiertem Z2 Material, um durch Minderung der Schall-intensität die Schusszahlen massiv steigern zu können. 350 Meter lang, 130 Meter breit und 22 Meter hoch sollte der riesige Wall werden; fast halb so hoch wie der Weyerberg.
Jahrelang würden insgesamt etwa 25.000 Lkw-Ladungen nach Waakhausen angeliefert.
So massive Veränderungen der Landschaft bedeuten eine Wertminderung Worpswedes als staatlich anerkannter Erholungs-ort, führen zu einem Image-verlust und minimieren die Attraktivität für Erholung suchende und naturliebende Gäste.
Wie passt dieser Wall zu der neu geschlossenen Kultur Partner-schaft Worpswedes mit dem ZDF? Die "einzigartige Ver-
bindung von Kultur und Natur" (Zitat TV Journalistin) macht Worpswede zum einzigen "Hotspot" in Niedersachsen.
Aufgrund massiver Proteste wurde die Bauvoranfrage bezüglich dieses Bauvorhabens bei der Kreisverwaltung OHZ Dezernat 3 Ordnung, Bauen, Umwelt zurückgezogen.
Absicht und Plan den Wall zu bauen bestanden aber weiterhin.
Was kam dazu?
Der Schießstand, der 2018 in den Betrieb der „Schießstand Waakhausen gGmbH“ mit dem alleinigen Gesellschafter JWC Osterholz Scharmbeck überge-gangen war, diente überwiegend der verstärkten freizeitsport-lichen Nutzung durch Sport-schützen und damit einem hauptsächlich kommerziellen Zweck.
Die Landesjägerschaft Bremen und die Jägerschaft Osterholz waren offiziell nicht mehr an dem Betrieb der Schießstand gGmbH beteiligt.
Der angebliche „Lärmschutz“ des Walles wäre der Einstieg in eine erhebliche Ausweitung
des Schießbetriebes gewesen, da mit der errechneten Halbierung des dBA Schall Wertes doppelt so viele Schüsse bis zum gesetzlich vorgeschriebenem Grenzwert abgegeben worden wären.
Da der geplante Wall nur nach Worpswede ausgerichtet gewesen wäre, hätten die Anwohner Viehlands und im St. Jürgensland ( Moorhausen, Wührden, Oberende, Niederende ) besonders unter der zunehmenden Lärmbelästigung gelitten. Von dort wäre der Wall auf Grund fehlenden Baum-bestandes in voller Größe sichtbar gewesen.
Anlässlich einer Begehung des Schießstandes durch die Umweltverbände im Winter 2018 wurde offensichtlich, dass Sicherungs- und Entsorgungs-maßnahmen, um einen Blei-eintrag in Boden und Wasser zu verhindern, nicht erfolgt waren und die Teilsanierung von 2006 damit konterkariert worden war.
Außerdem bestand der begründete Verdacht, dass ein während der Schießplatz-sanierung 2006 angelegter und besonders gesicherter Wall zur Ablagerung des damals tonnenweise angefallenen Bleis undicht sein könnte.
Wie ging es weiter?
Anlässlich einer Akteneinsicht am 7.3.2019 konnten offizielle Messreihen eingesehen werden, die extrem hohe Bleiwerte vor dem Schießplatz und noch deutlich erhöht 1,5 km entfernt bei Viehland in den Sedimenten der abführenden Gräben belegten.
Die Behörde lehnte zunächst die Bewertung dieser selbst angeord-neten Messwerte aus formalen Gründen ab. Auch ein Gefährdungsgutachten zur Klärung des Gefahrenpotentials der Bleibelastung wurde abge-lehnt.
Der Rat Worpswede hat dann mehrheitlich gegen die Stimmen der CDU und des Bürgermeisters den Beschluss gefasst, ein Gefährdungsgutachten vom Landkreis zu fordern.
Nachdem sich inzwischen politische Gremien des Land-kreises und das Umwelt-ministerium in Hannover mit dem Thema befaßt hatten, wurden die Bleibelastung des Schießstandes und der Sanierungsbedarf allgemein anerkannt und ein Gefährdungsgutachten von der Behörde positiv beschieden.
Der Vorsitzende der Schießstand Waakhausen gGmbH hat darauf in einer Bekanntmachung jegliche Verantwortung von sich gewiesen und den Schießstand ab 01. 07. 2019 geschlossen.
Da diese Bekanntmachung u. E. in vielen Punkten einer Richtig-stellung bedarf, haben wir folgende Stellungnahme verfasst:
Am Mittwoch den 19. Juni 2019 hat die Behörde des Landkreises in einer Pressekonferenz ihre Position deutlich gemacht.
Dazu der Artikel aus der Wümme Zeitung:
Was kam danach?
Seit der Einstellung des Schrot-schießens auf Wurftauben wurde der Schießstand noch an zwei Tagen pro Woche zum Büchsen-schießen benutzt. Der Polizei dient der Schießstand schon seit mehreren Jahren nicht mehr zum Übungsschießen. Nach Aus-schluss der Jägerschaft OHZ bestand die Betreibergesellschaft bis zum Sommer 2020 noch aus der Jägerschaft Bremen und dem Wurftaubenclub OHZ.
Im Sommer 2020 begannen die Untersuchungen für das Gefährdungsgutachten auf dem Platz.
Zusammenfassung und Darstellung von Hinter-gründen der Auseinander-setzung bis Ende 2019